Energiekonzerne, unterstützt von Vertretern des EU-Parlaments, der Bundes- und Landesregierung wollen CO₂ vergraben, um Kohlekraftwerke weiter zu betreiben. Speziell in unserer Region wollte der Konzern Vattenfall diese Technologie (CCS = Carbon, Capture and Storage)  und im Raum Beeskow anwenden.                          
Was darf die Gesellschaft künftigen Generationen zumuten?
Ist es richtig, ein Problem einfach in der Erde zu verbuddeln? Das klingt wie eine rhetorische Frage, deren Antwort lauten muss: Nein, natürlich nicht! Probleme muss man lösen oder vermeiden, aber doch nicht einfach vergraben und künftigen Generationen überlassen. Doch genau das soll nun ausgerechnet mit einem der größten Probleme der heutigen Welt geschehen: Das Treibhausgas Kohlendioxid, hauptverantwortlich für den Klimawandel, sollen Millionen Tonnen in etwa tausend Meter Tiefe unter der Erdoberfläche gepumpt werden. Auch in Deutschland sehen Techniker, Stromkonzerne wie auch Vattenfall sowie die Vertreter der Politik (gelenkt durch die großen Konzerne) darin eine Chance, um in den kommenden Jahrzehnten Kohlekraftwerke zu betreiben. Wir nennen das „Grünwaschen“ der Kohle! Viele Fragen blieben offen, als der Energiekonzern Vattenfall im Frühjahr 2009 in Neutrebbin das Projekt vorstellte. Antworten waren rar, man hielt sich bedeckt, das Thema „schön“ reden war wohl die Devise. Somit wuchsen die Bedenken!                                                                                                                         
Daraufhin gründete sich bereits im Mai 2009 unsere Bürgerinitiative, die nicht nur aus Neutrebbiner Bürgerinnen und Bürger besteht, genau zu diesem Zweck, um sich mit diesem Thema genauer zu befassen. Je mehr wir  das taten, umso klarer war: So einfach geht das alles nicht und wir dürfen uns nicht gefallen lassen, was uns aufgetischt wird! Wir fanden viele Verbündete in unserer Gemeinde, aus dem gesamten Oderbruch, aber auch außerhalb dieses Oderbruchumfeldes, auch aus der kleinen und großen Politik. Die Arbeit mit weiteren Gruppen wie Bürgerinitiativen aus Beeskow, Müllrose, Rehfelde, Lindenberg stärkte uns. Aber auch mit Gegnern und Betroffenen der immer weiteren Abbaggerung der Lausitzer Kohle stehen wir im engen Kontakt, denn die Zusammenhänge liegen nah. Große Unterstützung erhalten wir ebenfalls von Greenpeace, dem BUND, der NABU und vielen weiteren mehr. Schnell wurde klar,  dass es nicht nur uns betrifft,  auch in Schleswig-Holstein, in der Altmark aber auch im Nachbarland Polen sollen einmal CO₂-Endlager entstehen. Gemeinsame Themen verbinden, Netzwerke entstanden  und wir wuchsen so durch gemeinsame Demonstrationen, Protestaufrufe und Aufklärungsschreiben fest zusammen!
Das wissen wir: Der vorläufige Rückzug von Vattenfall aus den Projekten  um Neutrebbin und Beeskow bedeutet nicht, dass wir  uns nun ruhig zurücklehnen können.
Hier geht es doch um vieles mehr!
Wieder ganz aktuell arbeitet die EU am Einsatz  der CCS-Technologie. Vertreter der  Politik werden durch Lobbyisten genau dorthin gelenkt, die Braunkohle weiter abzubaggern  natürlich mit der Option, dass die Technologie CCS eingesetzt werden soll. Nach Vorstellung der Befürworter soll ein 22.000 Kilometer durch Europa führendes Netz das CO₂ in das Nordmeer pumpen.    Was für eine wahnsinnige Vorstellung?  Bezahlt  von EU-Mitteln, die woanders sinnvoller eingesetzt werden sollten. Wir bleiben dran! Mehr Informationen unter: www.co2bombe.de