Resolution der Gemeinde Prötzel an Wladimir Putin

Brief des Amtsdirektors zur Flüchtlingshilfe

Liebe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister,

bitte richten Sie unseren Bürgerinnen und Bürgern ganz herzlichen Dank aus für die vielfältigen Unterstützungsangebote, die Sach- und Geldspenden sowie die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge. Unsere Region beweist wieder einmal, dass wir eine große Hilfsbereitschaft und Empathie besitzen, um in Not gekommenen Menschen Unterstützung zu bieten. Wie gesagt – ganz herzlichen Dank dafür.

Derzeit sieht es so aus, dass wir auf Ebene des Amtes eigene konkrete Unterstützungsmöglichkeiten prüfen. Wir klären innerhalb der Amtsverwaltung die Möglichkeiten ab, demnächst Kinder und Jugendliche in größerer Zahl in unseren Einrichtungen zu betreuen und stellen dafür die genauen Kapazitäten, notwendiges Personal fest. Zudem beteiligen wir uns an einer Aktion des Landesfeuerwehrverbandes, im Rahmen derer wir nicht mehr benötigtes Feuerwehrmaterial zusammentragen und zu einem Sammelzentrum in Polen bringen. So können wir große Teile unseres als Reserve eingelagerten Materials freigeben, welches bestimmt noch gute Dienste zu leisten vermag. Dazu gehören unter anderem die nur noch zu Übungszwecken genutzten Helme, Jacken und Hosen der früher genutzten Schutzbekleidung, diverse Flammenschutzhauben, medizinische Handschuhe und dergleichen. Bekanntermaßen haben wir vor zwei Jahren ein Rettungsgerät (Schere / Spreizer) erneuert und ein batteriebetriebenes Gerät beschafft. Das vormals genutzte Rettungsgerät haben wir als Reserve eingelagert, aber seit zwei Jahren nicht mehr genutzt. Es wird nun noch einmal auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft und sodann gleichfalls als aus unserer Sicht sehr sinnvolles Material abgegeben, da es eingeklemmte Personen befreien kann.

Wichtig ist auch, dass der Landkreis Märkisch-Oderland die Koordination rund um das Thema „Ukraine-Flüchtlinge“ entscheidend unterstützt. So gibt es auf der Homepage des Landkreises eine Rubrik, in der Fragen beantwortet sowie die Möglichkeit zur Mitteilung über untergebrachte Flüchtlinge besteht. Auch Spendenkonten, Wohnungsangebote usw. werden thematisiert. Die entsprechende Rubrik finden Sie hier:

https://www.maerkisch-oderland.de/de/aktuelles/ukraine.html

In diesem Zusammenhang bitte ich Sie sowie die mit Ihnen in Kontakt stehenden Helfer um ein ganz großes Verständnis in mehrfacher Hinsicht:

Wir mussten feststellen, dass viele Helfer in allen unseren Dörfern ihre jeweiligen Flüchtlinge bei sich aufgenommen haben. Oftmals handelt es sich um Bekannte, Verwandte und Freunde aus der Ukraine. Diese Hilfsbereitschaft in Form der Unterbringung ist toll und ist absolut dankenswert. Ich bitte hier aber auch um Beachtung, dass uns diese individuellen Unterbringungen insofern vor große Probleme stellen, weil oftmals damit die Erwartungshaltung einhergeht, die Behörden mögen auf Zuruf und sofort die Bezahlung etwaiger Mieten und Sozialleistungen, die Kita-Betreuungsmöglichkeiten, die Anmeldung und den Gesundheitsschutz aufklären. Die Mitarbeiter der Amtsverwaltung erhalten täglich viele Anrufe, wie die Wohnsitzmeldungen, die Beschulung, Arztbesuche usw. abzusichern wären. Ich bitte hier um Verständnis, dass die individuelle Unterbringung abseits der bestehenden Verfahrensweisen damit auch die Verantwortung der jeweiligen Helfer mit sich bringt, sich in der Anfangszeit um jeweils Untergebrachten zu kümmern. Die Vorgehensweise wäre ja im Normalfall eine andere und läuft routiniert ab, nicht aber bei den nun zumeist stattfindenden Individualunterbringungen. Der Landkreis Märkisch-Oderland zeigt hier den richtigen Weg:

Für die Erstanmeldung möge also bitte die vom Landkreis Märkisch-Oderland im Internet geschaffene Möglichkeit genutzt werden, der Landkreis meldet sich sodann zurück. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen, mitunter auch zwei Wochen.

 

Herzlichen Dank an Sie alle.

Karsten Birkholz

Amtsdirektor