Zwischen Ost und West,
Zwischen Gestern und Morgen
Bildquelle: © ZPKWZ, Urząd Marszałkowski Województwa Zachodniopomorskiego
Ein Brückenschlag zwischen Völkern
Die Europabrücke ist eine ehemalige ungenutzte Eisenbahnbrücke, die nun als Fußgänger- und Radfahrerbrücke, über die Oder führt und die beiden Ufer miteinander verbindet. Entlang der Oder verlaufen der Oder-Neiße-Radweg und der Radweg »Grüne Oder« auf polnischer Seite. Nach Osten führt der Fernradwanderweg »Westliche Seenplatte« über Moryń, Trzcińsko Zdrój und Myślibórz bis nach Pommern. Richtung Berlin führt der Oderbruchbahn-Radwanderweg nach Wriezen und über Bliesdorf weiter bis nach Strausberg.
Seit der Eröffnung 2022 ist die Brücke zu einem beliebten Ausflugsort für Einheimische und Touristen geworden.
Ein Spaziergang über die Brücke ist auch eine Zeitreise vom meliorierten Oderbruch am Westufer zum noch erhaltenen ursprünglichen Sumpfland am Ostufer.
Eine Aussichtsplattform ermöglicht einen eindrucksvollen Blick auf die Flusslandschaft. Zahlreiche Sitzmöglichkeiten mit Informationstafeln zur Geschichte des Bauwerkes und zur besonderen Flora und Fauna der Oder laden zum Verweilen ein.
Auf einen Blick
- Länge: 2 x ca. 330 m (Strombrücke & Flutbrücke). Längste Oderbrücke!
- 16 Brückenteile, davon drei Brückenteile der Strombrücke aus Pegau/Sachsen, Frankfurt (Oder), Berlin (Bornholmer Straße)
- Investitionskosten: 8,5 Millionen EUR Baukosten, davon 5,5 Mio. EUR für die Strombrücke (deutsche Seite) und 3,0 Mio. EUR für die Flutbrücke (polnische Seite)
Bildquelle: © Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, Inv. Nr. BZ-F 15,036
130 Jahre Brückenhistorie
Wurde die erste Eisenbahnbrücke zwischen Neurüdnitz und Siekierki errichtet. Sie verband die Bahnstrecken Frankfurt (Oder) – Eberswalde und Stettin – Kostrzyn.
Aufgrund des zunehmenden Verkehrs wurde 1930 eine zweite Eisenbahnbrücke errichtet. Die alte Eisenbahnbrücke wurde dem Straßenverkehr überlassen.
Von den im April 1945 durch deutsche Truppen gesprengten Brücken, wurde die Eisenbahnbrücke 1955 für den Nachschub von Militärgerät wieder aufgebaut.
Bis zur Wende gab es keinen regulären Zugverkehr über die Brücke. Lediglich Probefahrten wurden durchgeführt.
1994 wurde die Brücke durch die Deutsche Bahn übernommen.
Seit 2005 ist die Brücke technisches Denkmal.
Natur & Kultur
Die Europabrücke verbindet das Oderbruch mit dem »polnischen Amazonien« – einer 750 ha großen Auenlandschaft. Die Trauerseeschwalbe lässt sich hier beobachten. Im Herbst sammeln sich die Kraniche.
Östlich schließt der Zehdener Landschaftspark an, eine Eiszeitlandschaft mit Trockenrasen, Flusstälern, Heide und viel Wald. Dazwischen liegen historische Orte wie Cedynia und Moryń. Soldatenfriedhöfe zeugen vom Grauen des Zweiten Weltkriegs.
Bildquelle: Gelege der Trauerseeschwalbe bei der Europabrücke © ZPKWZ, Piotr Chara
Hinterm Deich erstreckt sich am westlichen Ufer das Oderbruch. Eine einzigartige Kulturlandschaft, durchzogen von Entwässerungsgräben mit Feldern, Wiesen und Weiden.
Verstreute Orte sind durch schattige Alleen verbunden. Entlang des Deichs erstrecken sich die Oderwiesen – ein über 1.000 Hektar großes Naturschutzgebiet.
Bildquelle: Rozlewisko Kostrzyneckie im März 2022 © Sven Friedrich
Radwegekreuz an der Oder
Die Europabrücke Neurüdnitz-Siekierki markiert ein Radwegekreuz zwischen Polen und Deutschland. Entlang der Oder verlaufen der Oder-Neiße-Radweg und der Radweg »Grüne Oder« auf polnischer Seite. Nach Osten führt der Fernradwanderweg »Westliche Seenplatte« auf einer Länge von 330 Kilometern über Moryń, Trzcińsko Zdrój und Myślibórz bis nach Pommern. Richtung Berlin führt der Oderbruchbahn-Radwanderweg nach Wriezen. Über die Tour Brandenburg gelangt man nach Strausberg.
Tourvorschlag 1 - Wriezen nach Moryn (31 km)
Wriezen
Die Kleinstadt eignet sich für einen Zwischenstopp in der Fußgängerzone oder Marienkirche. Etwas außerhalb gibt es auch ein Wildgehege.
Bildquelle: Marienkirche Wriezen © Amt Barnim-Oderbruch
Abstecher Altranft + 8 km
Im Schloss befindet sich das Oderbruchmuseum. Es porträtiert das Oderbruch und seine Menschen und lädt zum Mitmachen und Nachfragen ein.
Bildquelle: Oderbruch Museum Altranft © Clemens Franz
Abstecher Zollbrücke +3,5 km
Hier befindet sich das Theater am Rand. Im Ort können regionale Produkte erworben bzw. verzehrt werden.
Europabrücke
Grandioser Blick über das Odertal von Brücke und Aussichtsturm. Eine Ausstellung informiert über Natur und Geschichte.
Bildquelle: Theater am Rand, Zollbrücke © Andreas Klug
Moryń am Mohriner See
Das kleine Städtchen Moryń besticht mit Stadtmauer und historischem Stadtkern. Zum Strandbad führt eine Eiszeitallee mit Nachbildungen eiszeitlicher Tiere.
Bildquelle: Mohriner See © Sven Friedrich
Tourenvorschlag 2 - Cedynia nach Güstebieser Loose und zurück (45 km)
Cedynia
Jährlich finden Ende Juni Mittelalterspiele anlässlich des Sieges von Herzog Mieszko I. über den Markgrafen der Lausitz 972 statt. Es gibt ein ehemaliges Zisterzienserkloster, einen Aussichtsturm und ein Regionalmuseum.
Osinów Dolny
Hier befindet sich der größte Basar an der deutsch-polnischen Grenze. Unweit liegt das Naturschutzgebiet Zehdener Heide und der Czcibór-Berg mit einem Denkmal in Form des polnischen Adlers.
Bildquelle: Czcibór-Berg bei Cedynia © ZPKWZ
Region des nationalen Gedenkens zwischen Siekierki und Gozdowice
Hier trat zwischen dem 16. und 20. April 1945 die 1. Polnische Armee über die Oder. Zwischen Siekierki und Gozdowice erinnern Friedhöfe, Museen und Gedenkstätten an die Kämpfe.
Fähre Gozdowice – Güstebieser Loose
Zwischen Gozdowice und Güstebieser Loose verkehrt in den Sommermonaten stündlich eine Autofähre. Bitte vorher über die Fährzeiten informieren.
Bildquelle: Fähre Güstebieser Loose © Amt Barnim-Oderbruch
Abstecher Neulietzegöricke
+ ca. 1,5 km von Zollbrücke
Die gesamte Dorfanlage des ältesten Kolonistendorfs steht unter Denkmalschutz, auch das Kolonistenkaffee, indem man sich bei einem Kaffee oder kleinen Imbiss stärken kann.
Abstecher nach Altglietzen
+ ca. 2,2 km von Hohenwutzen
In Altglietzen kann ein historischer Ringofen auf dem Gelände der GOLEM – Kunst- und Baukeramik GmbH nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden.
Bildquelle: Kolonistenhaus Neulietze- Göricke © Amt Barnim-Oderbruch